UNSERE BERUFUNG:
Für mich, Thierry, war St-Maurice kein unbekannter Ort. Da meine Mutter in Bex aufgewachsen war, kam ich jedes Jahr aus Belgien in die Ferien auf den Hügel von Chiètres. Dort hatten meine Grosseltern ihr Haus: Der Hügel erhebt sich über das Dorf Bex und das Städtchen St-Maurice mit seiner Abtei und bietet eine aussergewöhnliche Aussicht auf die Dents-du-Midi (eine recht eindrückliche Bergkette). Meine Urgrossmutter war Walliserin und wohnte St-Maurice.
Im September 1999, nach intensivem Suchen Seines Angesichtes, hat mich Gott dazu berufen, vor Ihm zu stehen und Ihm besonders durch Lobpreis und Gebet zu dienen. Das führte mich für 5 Jahre ins Internationale Gebetshaus von Kansas City. Während dieser Zeit entdeckte ich zum ersten Mal die ergreifende Geschichte der « laus perennis » von St-Maurice. In einem Videoklipp verfolgte ich die Geschichte des Gebets im Verlauf der Kirchengeschichte, als ich zu meinem grossen Erstaunen den Berg erkannte, der meine Kindheit in den Sommermonaten geprägt hatte, diesen Berg eben, der sich über dem Haus meiner Grosseltern erhob.
Im Jahr 2009 starb mein Grossvater väterlicherseits. Er wohnte in Salvan, einer Gemeinde des Bezirks von St-Maurice. Meine Eltern erbten sein Chalet und zogen 2011 dort ein.
In den folgenden Jahren referierte ich mehrmals über Gebetshäuser und die Geschichte des Gebets. Ich musste mich also mit diesem Thema näher beschäftigen. Die Ausdauer, die Leidenschaft, die Hingabe von vielen hundert Mönchen über Jahrhunderte hinweg beeindruckt mich. Wenn man bedenkt, dass während mehr als 300 Jahren ganz Generationen, die ihr ganzes Leben verschwendet haben – zu Füssen von Jesus.. «ein verschwendetes, wohlriechendes Opfer».
Als wir im Jahr 2009 in Deutschland ankamen, wussten wir, dass wir nicht für immer dort bleiben würden. Wir waren für die Geburt unseres ersten Kindes gekommen. Da uns der Herr nichts weiteres gesagt hatte, blieben wir in Karlsruhe. Dort haben wir im Gebetshaus gedient und darauf gewartet, dass der Herr uns zeige, welches unsere nächste Mission sein würde.
„Ende 2013 verbrachte ich, Bianka, zwei Wochen in Kansas City. Während ich im Gebetshaus war, zeigt mir der Herr ganz klar, dass unser nächstes Ziel St-Maurice sein würde. Ich wusste es einfach. Zurück in Deutschland sagte ich Thierry nichts davon. Erst Monate später deutete ich an, dass ich nicht mehr um Unklaren über das „wo geht es weiter“ war, ohne aber den Ort zu erwähnen, den der Herr mit gezeigt hatte. Ich wollte, dass Thierry es direkt von Gott hört/weiß »
Im Sommer 2015 war ich zu Besuch bei meinen Eltern in Salvan. Jeden Tag begab ich mich in die Basilika von St-Maurice um zu beten. Es ist ein ruhiger, friedlicher Ort. So redete ich mit dem Herrn über das große Erbe dieses Ortes, über den Gesang und die Gebete der Mönche, die sein Herz berührt hatten. Ich war ergriffen und mein Herz dankbar. Wieder in Deutschland verspürte ich beim Beten die eindringliche Einladung des Herrn, in St-Maurice ein Gebetshaus zu gründen. (Seit 1500 Jahren erhebt sich in der Abtei von St-Maurice das tägliche Gebet. Auch heute noch singen und beten rund 20 Chorherren 3 mal am Tag.)
Diese Einladung ließ ich zuerst in meinem Herzen ruhen. Die Herausforderung war zu groß! Nicht ohne Zögern habe ich dem Herrn geantwortet.
Jetzt aber war ich neugierig. Die Einladung des Herrn hatte mich überrascht, aber ich war voller Zutrauen. Jetzt wollte ich wissen, was meine Frau vor neun Monaten vom Herrn bekommen hatte. So haben wir, jeder für sich, Land und Region auf jeweils einen Zettel geschrieben… und beide Zettel stimmten vollkommen überein.